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Ein bisschen Historie

Gestern

Eine Stadtkapelle taucht erstmals in der Stadtchronik nach einem Beschluss des Bürgerausschusses aus dem Jahre 1832 auf, die deren Gründung auf den 30. Juni festlegte. Genau genommen aber lässt sich die Geschichte zurück verfolgen bis 1524. Zu dieser Zeit tauchten in Kirchheim zum ersten Mal die Stadt-Zinkenisten auf. Die Aufgabe der Zinkenisten und Stadtpfeifer, welche im 18. Jahrhundert eine regelrechte Blütezeit erlebten, war neben der Hochwache das Choralblasen vom Turm. Zusätzlich mussten der "Stadtmusicus" und seine Gehilfen minderbemittelten Einwohnern kostenlos Musikunterricht geben und den Organisten in der Kirchenmusik unterstützen. Seit den Anfängen im 19 Jahrhundert veranstaltete die Stadtkapelle im Sommer regelmäßig "Harmoniemusiken rund um die Stadt". Zusammen mit dem Musikkollegium wurden so jährlich ein bis zwei große Konzerte gegeben. Schon damals wurde die Arbeit von der Bevölkerung geschätzt und unterstützt. 1900 wurde daher dem Dirigenten Friedrich Planitz der Titel "Städtischer Musikdirektor" verliehen. Bis 1932 verzeichnete die Kapelle ein gesundes Wachstum. Im Krieg musste das Orchester aufgelöst werden. Erst im Jahr 1947 wurde ein Neuanfang der Stadtkapelle gewagt.

Und heute ...

Nach einem großen Zeitsprung in der traditionsreichen Vereinsgeschichte, steht die Stadtkapelle Kirchheim heute in der Blüte ihrer Entwicklung. Im Frühjahr 1989 wies der Dirigent der Stadtkapelle Kirchheim, Harry D. Bath, mit einem Grundsatzreferat auf die Neuerungen in der Blasmusik hin und zeigte auf, welche Perspektiven sich daraus für das Orchester ergeben könnten. Der Ehrgeiz der aktiven Musikerinnen und Musiker der Stadtkapelle, stärker als in der Vergangenheit, den sinfonischen und konzertanten Blasmusikbereich zu erschließen, wurde dadurch geweckt. In der ersten Zeit galt es nun, Aktive dafür zu begeistern z.B. von Trompete auf Kornett oder von B-Klarinette auf Bassklarinette umzusteigen. Oboen und Fagotte wurden in die Besetzung eingebaut, der komplette Hornsatz sollte eine neue, anspruchsvollere Aufgabe bekommen, das Schlagzeug wurde nicht nur mit Kesselpauken, Röhrenglocken und Marimbaxylophon ausgestattet, es musste auch die Schlagzeugtruppe erweitert und zu Stabspielern ausgebildet werden, das gesamte Blechregister sollte einen homogeneren Klang bekommen. Dass hinter diesem Wunsch der Aktiven auf der anderen Seite auch die blasmusikinteressierte Bevölkerung steht, zeigen die immer wieder sehr gut besuchten Konzerte und Veranstaltungen. So zählt die Stadtkapelle Kirchheim heute zu den führenden Blasorchestern in Deutschland und kann sich mit ihrer veränderten musikalischen Orientierung, immer wieder aufs Neue, musikalischen Herausforderungen auf hohem Niveau stellen. Im April 2012 hat Marc Lange als neuer Dirirgent, die künstlerische Geamtleitung der Stadtkapelle Kirchheim übernommen.